Die Sonne brennt und wir laden euch ein ins erfrischende B-Movie zu einem Trip ins New Hollywood Cinema. In dieser Bewegung, welche Mitte der 60er Jahre begann und in den frühen 80er Jahren endete, dominierten raue Bilder und rebellische Töne die Leinwand. Wir wollen ihre weiblichen Filmschaffenden ins Blickfeld rücken, die damals zu Unrecht von den Scorseses und Spielbergs in den Schatten gestellt wurden.
Überzeugen könnt ihr euch davon in Claudia Weills Indie-Glanzlicht "Girlfriends", Kathleen Collins "Losing Ground" oder Martha Coolidges knalligem "Valley Girl". Ein paar hitzköpfige Herren gesellen sich gleichwohl zu ihnen ins Kino: Verstörend treiben sie in "Deliverance" in einem Fluss, kühl knacken sie in "Thief" Tresore. Aliens ("Invasion of the Body Snatchers") infiltrieren die Reihe abschließend und entlassen uns in die Sommerpause.
Im September sind wir wieder da und freuen uns auf euch!
Donnerstag, 03.07. |
|
||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Freitag, 04.07. |
|
||||||
Samstag, 05.07. |
|
||||||
Sonntag, 06.07. |
|
||||||
Dienstag, 08.07. |
|
||||||
Mittwoch, 09.07. |
|
||||||
Donnerstag, 10.07. |
|
||||||
Freitag, 11.07. |
|
||||||
Samstag, 12.07. |
|
||||||
Sonntag, 13.07. |
|
||||||
Mittwoch, 16.07. |
|
||||||
Donnerstag, 17.07. |
|
||||||
Samstag, 19.07. |
|
||||||
Sonntag, 20.07. |
|
||||||
Dienstag, 22.07. |
|
||||||
Mittwoch, 23.07. |
|
||||||
Donnerstag, 24.07. |
|
||||||
Freitag, 25.07. |
|
||||||
Samstag, 26.07. |
|
||||||
Sonntag, 27.07. |
|
||||||
Mittwoch, 30.07. |
|
||||||
Donnerstag, 31.07. |
|
DE, 2013, 58 Min., OmeU, digital
Regie: Gerd Roscher
Der Hamburger Filmemacher Gerd Roscher geht den Spuren seines Vorfahren nach, dem Forscher Albrecht Roscher, der 1858 Ostafrika bereiste und im kolonialen Narrativ als "Entdecker" von Dar es Salaam gilt. Anhand von Briefen, Archivmaterial und seinen Eindrücken zeichnet er dessen Reise nach und begibt sich damit auf eine Neuerkundung.
Zu Gast: Gerd Roscher
Gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien
Donnerstag, 03. Juli, 20:00 Uhr | reservieren |
Zusammengestellt von ajabu ajabu widmet sich das Programm der Stille und Sprachlosigkeit von Frauen, die durch gesellschaftliche Erwartungen und patriarchalische Systeme erzeugt wird. In der visuellen Sprache der Filmemacher*innen wird deutlich, dass die Stille und die darin verborgenen Emotionen oft lauter als Worte sprechen.
UNASEMAJE, TZ 2024, 9 Min., OmeU, Regie: Kelvin Kagambo
NAFASI, TZ 2024, 10 Min., OmeU, Regie: Sudi Masomwa
NZOWA, TZ 2023, 11 Min. OmeU, Regie: Emmanuel Gembe
JIRANI, TZ 2024, 8 Min. OmeU, Regie: CG Sigonda
Zu Gast: Gertrude Malizeni
Gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien
Freitag, 04. Juli, 19:00 Uhr | reservieren |
TZ, 2017, 106 Min., OmeU, digital
Regie: Amil Shivji
Darsteller*innen: Hawa Ally, Magdalena Christopher
In seinem ersten Langfilm erzählt Shivji die Geschichte zweier Frauen und ihrer Lebensumstände. Fatima und Maria lernen sich in einem Krankenhaus kennen, jede der beiden trägt ihre eigene Art von Schmerz mit sich. Sie finden zueinander in einer Erzählung voller Wut und Liebe, Kummer und Freude, Einsamkeit und Trost.
Zu Gast: Getrude Malizeni & Amil Shivji (online)
Gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien
Freitag, 04. Juli, 21:00 Uhr | reservieren |
Regie: Noemie Merlant
Darsteller*innen: Souheila Yacoub, Sanda Codreanu, Noemie Merlant
Drei Freundinnen, ein Balkon in Marseille und das voyeuristische Interesse in die Nachbarschaft. Bis sich alles doch ändert. Als feministisches Knallbonbon wird dieser neue Film von Noémie Merlant bezeichnet. Am Drehbuch schrieb Merlant mit Céline Sciamma. Beide arbeiteten bereits in "Porträt einer jungen Frau in Flammen" zusammen, wo Merlant aber als Darstellerin auftrat.
Samstag, 05. Juli, 20:00 Uhr | reservieren |
Sonntag, 06. Juli, 18:00 Uhr | reservieren |
Donnerstag, 10. Juli, 20:00 Uhr | reservieren |
101 Min.
Regie: William Friedkin
Darsteller*innen: Al Pacino, Paul Sorvino, Karen Allen
William Friedkins Thriller spielt Ende der 1970er Jahre in der New Yorker schwulen Leder- und SM-Szene, die von einer brutalen Mordserie erschüttert wird. Der Täter kommt anscheinend aus den eigenen Reihen. Um die Verbrechen aufzuklären, wird der heterosexuelle Polizist Steve Burns als Lockvogel eingeschleust, da er optisch dem Typus der bisherigen Mordopfer entspricht. Ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt, wobei Burns immer mehr Teil der Szene wird und seine Beziehung leidet.
"Cruising" wurde Homophobie vorgeworfen - hassen sich darin die Schwulen doch so sehr, dass sie sich auf sadistische Weise gleich selbst umbringen. Andererseits zeigt der Film viele positive schwule Charaktere, was nur wenige Hollywood-Filme in der Zeit taten. Die Hauptfigur - immerhin von einer männlichen Sex-Ikone gespielt - scheint nicht nur gut in die Szene hineinzupassen, sondern auch immer mehr Gefallen daran zu finden. Nicht zuletzt ist "Cruising" ein interessantes Porträt der schwulen New Yorker Subkultur um 1980, also vor Aids, und greift eine reale Mordserie auf.
WARNUNG: explizite Darstellung tödlicher Gewalt
Samstag, 05. Juli, 22:00 Uhr | reservieren |
DE, 2025, 106 Min., OmU, digital
Regie: Max Ahrens, Maik Lüdemann
Während sich Deutschlands Asyl- und Migrationspolitik zunehmend von humanitären Grundsätzen entfernt, eskaliert die Lage an den Außengrenzen der EU. "Kein Land für niemand" begleitet eine Rettungsmission im Mittelmeer, zeigt die katastrophalen Zustände in Lagern für Geflüchtete und gibt Menschen eine Stimme, die den lebensgefährlichen Weg nach Europa überlebt haben. Zugleich blickt der Film auf die politische und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland: Ein erstarkender Rechtspopulismus prägt den Diskurs, Flucht und Migration werden zunehmend kriminalisiert, und humanitäre Hilfe gerät unter Druck. Im Dialog mit Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Publizist*innen fordert der Film dazu auf, den brutalen Status quo und die scheinbar unaufhaltsame Radikalisierung der Migrations- und Asyldebatte in Frage zu stellen.
Mit Gästen!
Dienstag, 08. Juli, 20:00 Uhr | reservieren |
Zentraler Treffpunkt für experimentelle Musik.
Hörbarkonzerte: Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Mittwoch, 09. Juli, 20:00 Uhr : Cinema Sonore: Naama Freedman / Jan Wegmann / Maria Cozzani / Matteo Traverso | |
Mittwoch, 16. Juli, 20:00 Uhr : Bar & Listening | |
Mittwoch, 23. Juli, 20:00 Uhr : Philipp Henkel / Emanuele Grossi | |
Freitag, 25. Juli, 20:00 Uhr : Felix-Florian Tödtloff / Ha Thuy Hang / Yximalloo | |
Mittwoch, 30. Juli, 20:00 Uhr : Sankhara |
Kurzfilm und Gespräch
17 Min., digital
Regie: Paja Burgess, Rydiger Benterbusch
Sechs Ungleiche verabreden sich in einem abgeschiedenen Landhaus zu einem Spiel: Einen Tag und eine Nacht lang erwürfeln sie, wer wann über die anderen bestimmt.
Frei nach einer wahren Begebenheit.
Publikumsgespräch und Bar nach dem Film mit Regisseurin und Spiel-Erfinder*in Paja Burgess, Rydiger Benterbusch und Schauspieler*innenn
Freitag, 11. Juli, 20:00 Uhr | reservieren |
US, 1981, 125 Min., OmU, digital
Regie: Michael Mann
Darsteller*innen: James Caan, Tuesday Weld, Robert Prosky
Frank, ein gewiefter Juwelendieb, möchte sein Leben ändern und sich mit seiner Freundin Jessie zur Ruhe setzen. Widerwillig lässt er sich für einen letzten Coup auf den Mafiaboss Leo ein - ein Pakt mit dem Teufel. Michael Manns erbarmungsloser Neo-Noir elektrisiert mit einem Soundtrack der Synthie-Pioniere Tangerine Dream und einem düsteren Chicago der 80er Jahre.
Der Regisseur engagierte echte Tresorknacker als technische Berater und hat dadurch einen überzeugenden Film mit viel Liebe zum Detail geschaffen. Die Kamera von Donald E. Thorin spielt mit Schatten und Licht und lässt die Nacht in diesem Heist-Film besonders traumhaft und bedrohlich wirken.
Samstag, 12. Juli, 19:30 Uhr | reservieren |
Sonntag, 20. Juli, 19:00 Uhr | reservieren |
US, 1978, 86 Min., OmeU, digital
Regie: Claudia Weill
Darsteller*innen: Melanie Mayron, Anita Skinner, Eli Wallach
Die Fotografin Susan bezahlt ihre New Yorker Miete mit einfacher Hochzeits- und Porträtfotografie. Sie ist irritiert über die Heirat ihrer Mitbewohnerin Anne und liebt stattdessen selbst ihre Unabhängigkeit. Als Anne auszieht, gerät ihr Leben aus den Fugen. Ein intelligenter und wärmender Indiefilm über Galerien, Affären und The Big Apple.
Weills Regiedebüt wickelt das Publikum mit dem erfrischenden Schauspiel von Melanie Mayron um den Finger. "Girlfriends" hatte seine Weltpremiere auf dem Film Festival in Rotterdam und wurde in Cannes gezeigt. Stanley Kubrick empfahl den Film als einen der sehenswertesten und besonders einfühlsam geschriebenen Filme Hollywoods.
Samstag, 12. Juli, 22:00 Uhr | reservieren |
Sonntag, 27. Juli, 19:00 Uhr | reservieren |
Regie: John Boormann
Darsteller*innen: Jon Voight, Burt Reynolds, Ned Beatty
Vier Buddies aus der Großstadt wollen ihren Verpflichtungen entfliehen und suchen Erholung in der Wildnis von Georgia. Mit Pfeil und Bogen und einer Gitarre im Gepäck besteigen sie zwei Kanus. Doch weder die Einheimischen noch die Natur heißen sie willkommen. Ein brutaler Thriller über den Hochmut städtischer Zivilisation und den Irrsinn toxischer Männlichkeit.
Boormans beklemmende Irrfahrt wurde als Bester Film, für die beste Regie und den besten Schnitt für den Oscar nominiert. 2008 wurde "Deliverance" als "kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsam" von der Library of Congress in das National Film Registry aufgenommen.
Sonntag, 13. Juli, 19:00 Uhr | reservieren |
Samstag, 26. Juli, 20:00 Uhr | reservieren |
Regie: Kathleen Collins
Darsteller*innen: Seret Scott, Bill Gunn, Duane Jones
Die Philosophin Sara strebt nach intellektueller und künstlerischer Selbstverwirklichung - dies legt zunehmend Spannungen in ihrer Beziehung offen. Ihr Partner sucht Bestätigung bei anderen Frauen und erkennt Saras kreative Ambitionen kaum an. Der Film verhandelt komplexe Fragen von Autonomie, Rassismus und Geschlechterrollen - präzise beobachtet, niemals didaktisch und getragen von einem ganz eigenen Rhythmus.
Einer der ersten Spielfilme einer afroamerikanischen Regisseurin seit den 1920ern - "Losing Ground" wurde lange übersehen und gilt heute als Meilenstein des unabhängigen US-Kinos.
Donnerstag, 17. Juli, 20:00 Uhr | reservieren |
Samstag, 26. Juli, 22:00 Uhr | reservieren |
US, 1983, 99 Min., OmeU, digital
Regie: Martha Coolidge
Darsteller*innen: Deborah Foreman, Nicolas Cage, Michelle Meyrink
Das Rich-Girl Julie lebt im vornehmen Valley in Los Angeles und lernt den Punk Randy kennen. Ihren Snob-Freund*innen gefällt das nicht, doch Randy hängt sich ordentlich rein. Zwischen herrlichen Haarspray-Frisuren und bonbonfarbenen Kostümen trifft Humor auf lockere Prügeleien mit allerhand 80er-Hits. Regisseurin Martha Coolidge hat Nicolas Cage mit seiner ersten Hauptrolle zum Durchbruch verholfen.
Im wundervoll New-Wave-lastigen Soundtrack sind unter anderem die Sparks und Modern English zu hören. Viele der Songs landeten in den Charts. Im Gegensatz zu anderen Teenagerfilmen seinerzeit ist es hier das "Valley Girl", das sich den Typen aussuchen darf.
Samstag, 19. Juli, 20:00 Uhr | reservieren |
Donnerstag, 24. Juli, 20:00 Uhr | reservieren |
DE, 2023, 83 Min., OV, digital
Regie: Leonhard Hofmann, Riccardo Dejan Jurkovic
Die Filmemacher Leonhard Hofmann und Riccardo Dejan Jurkovic begleiten den Bodybuilder Frank Meyer über einen Zeitraum von zehn Jahren. Sie zeichnen das Bild eines Mannes, der im Ruhestand ist, aber nicht aufhören kann. Im ständigen Konflikt mit seiner Männlichkeit und seiner Kindheit. Mit der Nähe zu Menschen hat er seine Probleme, kann Umarmungen nicht zulassen, dadurch werden Tiere zum Ersatz für menschlichen Kontakt. Trotz massiver gesundheitlicher Probleme wie einem Herzinfarkt, Nierenversagen und Schlaganfall trainiert er weiter und hofft auf ein Comeback.
Mit Gästen!
Dienstag, 22. Juli, 20:00 Uhr | reservieren |
US, 1978, 115 Min., OmU, digital
Regie: Philip Kaufman
Darsteller*innen: Donald Sutherland, Brooke Adams, Jeff Goldblum
Außerirdische ersetzen Menschen durch emotionslose Doppelgänger*innen. Elizabeth und Matthew von der Gesundheitsbehörde in San Francisco kommen der Invasion auf die Schliche und versuchen verzweifelt, sie zu stoppen. Die schrillen Schreie der Body Snatches und die paranoide Atmosphäre der Stadt verstören nachhaltig in diesem Sci-Fi-Horror-Klassiker.
Der Film mit dem deutschen Titel "Die Körperfresser kommen" wurde in den Kategorien Regie und Ton mit einem Saturn-Award ausgezeichnet und in sechs weiteren nominiert. Es ist die zweite Verfilmung des Romans von Jack Finney.
Samstag, 26. Juli, 23:59 Uhr (Midnight Movie) | reservieren |
Donnerstag, 31. Juli, 20:00 Uhr | reservieren |