Der Niedergang der Weltordnung, wie wir sie kennen, ist in vollem Gange. Als die Trilogie "The Decline of Western Civilization" von Penelope Spheeris - die dieses Jahr 80 wird - vor vier Jahrzehnten entstand, hatte man dazu noch ganz andere Bilder im Kopf. Ein guter Zeitpunkt, um ihre Milieustudien neu zu betrachten. Zugleich gibt uns der Juni mit dem Kurzfilm Festival Hamburg die Gelegenheit, trotz allem mit Hoffnung in die Zukunft zu blicken.
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DE, 2017, 83 Min., OmeU, digital
Regie: Ann Carolin Renninger, René Frölke
Darsteller*innen: Willi Detert
Beobachten, nachdenken und den Dingen ihre Zeit geben. Protagonist und Film bewegen sich in ähnlichem Tempo durch die alltäglichen Gegebenheiten und weit zurückliegende Erlebnisse. Es passiert nicht viel, doch gerade die Abwesenheit lenkt unseren Blick auf das Wesentliche.
Sonntag, 01. Juni, 18:00 Uhr | reservieren |
Close to September Alejandra lebt mit ihrer Mutter und den jüngeren Geschwistern auf einem Campingplatz in einem Ferienort am Meer. Im Sommer kommen die Tourist:innen, und Alejandra lässt keinen Flirt aus. Doch dann lernt sie Amara kennen, eine selbstbewusste, geheimnisvolle junge Frau aus der Stadt.
Echoes of Machtat In Mahdia in Tunesien begibt sich Maram auf eine intime Reise durch die alten Bräuche und Traditionen rund um die Hochzeit, die ihr Leben geprägt haben.
Mother's Child Mary vereint Mutterschaft und Vollzeitpflege ihres behinderten Sohnes und bekommt von der Bürokratie einen Schlag nach dem nächsten versetzt. Sie schafft es kaum über die Runden. Nie war es so schwer, die Schönheit im Alltäglichen zu finden.
Notes From Planet Three Ein kleiner Junge und seine zweijährige Schwester diskutieren über das Sonnensystem, während im Internet unterschiedlichste Kontroversen anlässlich der großen Naturereignisse stattfinden. Der Himmel strahlt in den Nächten.
Language of the entrails Eine Reise in die Unterwelt beginnt in unseren eigenen Eingeweiden. Inspiriert vom Kapitel "Puro Andar" aus "El Pez de Oro" von Gamaliel Churata. Dort heißt es: "Wir alle tragen die Toten lebendig; die Toten leben."
Mittwoch, 04. Juni, 19:00 Uhr |
The Garden Of Electric Delights "Mein 'Garten der Lüste' ist ein kybernetischer Blätterwald, in dem es raschelt, weht und flattert. Die Magnetfelder wuchern, wachsen und vibrierende Farben blühen! Elektronen-Tripping!"
The Orchard 2015 wurde das Viertel Basateen al-Razi in Damaskus dem Erdboden gleichgemacht, als Strafe für den Aufstand gegen das Regime von Baschar al-Assad. Zehn Jahre später erzählen zwei ehemalige Bewohner von ihrem Quartier, in dem einst ihre Häuser und die ältesten Obstgärten der Stadt standen.
A Night That Took Everything Blasphemie ist in Pakistan ein Kapitalverbrechen. Ein Mann wird fälschlicherweise angeklagt und zum Tode verurteilt. Seine Tochter, traurig und wütend, reflektiert über die harte Realität in ihrem Heimatland.
God-And-A-Half Ein verlassenes Krankenhaus. Ein Mann irrt umher. Sie findet ihn in seinem alten Büro. Gemeinsam versuchen sie die Vergangenheit zu rekonstruieren. Damals hat er ihr das Leben gerettet.
Mittwoch, 04. Juni, 21:30 Uhr |
Durian, Durian Während sie auf ihren Tod warten, finden zwei einsame Seelen im Schutz eines Durianbaums eine unerwartete Verbindung.
What goes up "Mein ganzes Leben lang habe ich gegen die Schwerkraft gekämpft." Der Untergang eines Volkes. Ein Roadtrip in den Westen der USA zu den Absturzstellen zweier irakischer Piloten, die bei der United States Air Force ausgebildet werden sollten. Trägt das Land Spuren ihres Aufpralls?
The Tobacconist Tobias braucht Geld, um die Rückkehr seiner Mutter nach Jamaika zu finanzieren. Dafür verkauft er gefälschten Tabak in den Räumen der jamaikanischen Diaspora im Süden Londons. Eine Odyssee.
SILENCE OF HOMA Homa ist ein mythischer Vogel, der nie auf dem Boden landet. Manchmal wird er als Phönix dargestellt, der immer wieder aus der Asche aufersteht. Inmitten sozialer Unruhen sucht die berühmte Rapperin Homa im Studio ihre Stimme. Sie ist frustriert, bis sie in ihrer nihilistischen Wut ein seltsamer Vogel-Mensch-Dschinn besucht.
Donnerstag, 05. Juni, 16:30 Uhr |
Die fünf präsentierten Filme bewegen sich zwischen Vergangenheit und Gegenwart und zeigen die Veränderungen und Brüche, die durch die Kolonisation bewirkt wurden. Das Filmprogramm beschränkt sich dabei nicht nur auf Pakistan, sondern erzählt die Geschichte des indischen Subkontinents und seiner Teilung. Es zeigt, welche Konsequenzen diese Teilung für die Bevölkerung hatte, indem Menschen vertrieben oder Gesetze gegen sie erlassen wurden. Gesetze, die ihren Ursprung während der britischen Herrschaft hatten und auch nach der Teilung fortbestanden. Die Geschichten spiegeln die fundamentalen Auswirkungen wider, die bis heute spürbar sind.
Kuratiert von Razi Uddin
Donnerstag, 05. Juni, 19:00 Uhr |
A Metamorphosis ist eine unheimliche Sendung, die den Alltag in einer Diktatur anhand der staatlichen Fernsehpropaganda erfahrbar macht. Das Schlaflied wird zum Fluch, die Mütter sind nur noch Tränen und die Söhne verwandeln sich in leere Glasbecher. Über allem weht die Flagge im digitalen Meer der Verwandlung.
How Are You? Eine Gruppe von Tieren lebt an einem rauen Küstenstrich und versucht, die von der modernen Welt verursachten Übel zu heilen.
Archipelago of Earthen Bones -To Bunya Die Filmemacherin verwendet die tektonischen Platten als imaginäre Landkarten und bewegt sich auf deren sichtbaren Spuren. Auf 16mm filmt sie uralte landschaftliche Konstellationen in den Gebieten der Aborigines-Völker im Osten Australiens.
I believe the portrait saved me 25 Jahre nach seiner Entführung während des Kosovokriegs erinnert sich der Maler Skender Muja an einen entscheidenden Moment seines Überlebens. In einem Internierungslager wurde er angewiesen, das Porträt eines serbischen Kommandanten zu zeichnen.
Freitag, 06. Juni, 16:30 Uhr |
Miraculous Accident Nadir hat Edyta geliebt. Gemeinsam haben sie Film in Lódz studiert, nach dem Sechstagekrieg musste Edyta Polen verlassen. Heute kommt Nadir zurück nach Lódz. Inspiriert vom Leben des marokkanischen Filmemachers Abdelkader Lagtaâ, der im Film Nadir spielt.
Rain Falls Still In einem buddhistischen Tempel laufen die Vorbereitungen auf das Vu-Lan-Fest, das Fest der wandernden Seelen und der Vergebung. Ein junger Mönch trägt eine weiße Rose auf der Brust und kocht ein Opfermahl, während er von einem regnerischen Tag träumt.
Explosions Near the Museum Zwei Wochen vor der Befreiung von Cherson plünderten russische Besatzungstruppen das dortige Heimatmuseum und stahlen jahrhundertealte ukrainische Kulturgüter. Während Russland die zurückeroberte Stadt weiter bombardiert, öffnet das Museum seine Türen - mit leeren Ausstellungsräumen.
Language Decay "Eine kaputte Kamera und drei Filmrollen. So halte ich Tage mit meiner Großmutter fest. Wir sind uns fremd. Die Sprache ist uns fremd. Wir passen uns an, wie sich Sprache an die Bedürfnisse der Sprechenden anpasst."
Don't Wake the Sleeping Child Diamant, 15, aus Dakar, träumt davon, Filme zu machen. Doch ihre Familie hat andere Pläne für ihre Zukunft.
Freitag, 06. Juni, 19:00 Uhr |
Happy New Year In den meisten chinesischen Vier-Personen-Familien essen wir am 30. Dezember das Silvesteressen und sehen uns die Frühlingsfest-Gala im Jahr des Drachen an. All die Pracht, die wir einst im Leben erlebt haben, muss mit Einsamkeit zurückgezahlt werden.
Being John Smith Nach Jahrzehnten der Peinlichkeit und des Unbehagens gesteht der Künstler endlich, welche negativen Auswirkungen der häufigste Name der englischsprachigen Welt auf seine Psyche hatte.
Water Sports Jelson und Ipe, zwei verliebte Schüler, bereiten sich auf das Ende der vom Klimawandel verwüsteten Welt vor. Bald verstehen sie, dass der beste Weg zu überleben einfach darin besteht: zu leben, zu lachen und zu lieben.
The Moving Garden In Begleitung zweier botanischer Führer begibt sich eine Gruppe Wanderer auf eine Reise durch die Landschaften des portugiesischen Naturparks Arrábida. Sie entdecken Hinweise auf einen beunruhigenden Wandel: Wer gestaltet hier eigentlich wen?
Freitag, 06. Juni, 21:30 Uhr |
Die Arbeitsanweisung ist klar und der Aufruf, das eigene kleine Ich zu übersteigen, um wirklich etwas zu tun, deutlich und bestimmt. Wir können nur gemeinsam die Welt zusammenhalten. Nur gemeinsam werden wir die Fragen und Sorgen des Ichs übersteigen können. Um den anderen zu erfahren, brauchen wir Einblicke in andere Lebenswirklichkeiten. "Togetherness" verbindet filmische Praxis und theoretischen Diskurs. Mit vier Filmprogrammen und einem Liveformat widmen wir uns den wichtigen Fragen unserer Gegenwart: Exil, Restitution, Erinnerung, Widerstand, Ökologie & Feminismus, Sprache. In einer Zeit globaler Umbrüche lenkt TAKE IT BACK den Blick auf Geschichten aus dem Sudan, Kongo, Äthiopien und Ghana. Im Mittelpunkt stehen Formen des Widerstands, kollektive Erinnerung und der Prozess der Heilung. Geschichte wird nicht nur erinnert, sondern aktiv zurückgeholt - durch persönliche Narrative und durch die Forderung nach Rückgabe kolonialer Kulturgüter. Restitution ist dabei mehr als die Rückgabe von Objekten - sie ist ein Schritt zur Wiederherstellung von Gerechtigkeit, zur Rückverbindung mit Herkunft und Identität.
Samstag, 07. Juni, 19:00 Uhr |
Okay Keskidee! Let Me See Inside Es gab sie - die Gemeinschaftsräume für eine schwarze Diaspora in London. Das Keskidee Centre war so ein Ort. Heute befinden sich dort Luxusapartments: Repräsentation eines zügellosen Kapitalismus.
Man number 4 Gaza im Dezember 2023. Die Konfrontation mit einem verstörenden Foto in den sozialen Medien wirft Fragen darüber auf, was es bedeutet, Zuschauer:in zu sein.
The Flow of Resilience Bis heute werden Hexen verfolgt. In Indien findet die Filmemacherin ein Tagebuch der Tochter einer als Hexe beschuldigten Frau. Sie macht sich auf die Reise in entlegene Dörfer im Norden Indiens und deckt erschütternde Geschichten auf.
HIC SVNT DRACONES "Erst gestern kamen Drachen herab, um zu sehen, was die Menschen in ihren Tälern taten. Sie zerstörten alles auf ihrem Weg und wir verfluchten sie - vergebens."
looking she said I forget Lou und Joel, ein junges Paar, ziehen zusammen. Während sie die Wohnung vorbereitet, ist Joel mit einer vertrauten Person unterwegs. Lou wirft sich in die Rhythmen der Stadt, um den komplexen Gefühlen ihrer nicht-monogamen Beziehung ein Gegengewicht zu geben.
Samstag, 07. Juni, 21:30 Uhr |
ES, 2024, 123 Min., OmU/OmeU, DCP
Regie: Albert Serra
Mit nüchternem Blick verfolgen Serras Kameras aus nächster Nähe fünf Kämpfe des Messi der Matadore, Andrés Roca Rey. Der Tanz zwischen Stier und Torero ist von Gewalt, Ungerechtigkeit - aber auch Erotik - durchdrungen. Die Zuschauer*innen spüren, wie ihre Hände schwitzen und das Herz schneller schlägt, während sie Zeugen eines Opferrituals werden, das unweigerlich in einem Blutvergießen enden wird.
Sonntag, 08. Juni, 19:00 Uhr (OmU) | reservieren |
Donnerstag, 12. Juni, 20:00 Uhr (OmU) | reservieren |
Samstag, 14. Juni, 20:00 Uhr (OmeU) | reservieren |
FR/US, 2024, 106 Min., OmU, DCP
Regie: Raoul Peck
Mit seinem Fotobuch "House of Bondage" hatte Ernest Cole 1967 der Weltöffentlichkeit die rassistische Realität in Südafrika vor Augen geführt. In den 1980er Jahren geriet der Fotogtaf allerdings in Vergessenheit und starb 1990 im Alter von nur 49 Jahren in New York. 2017 wird sein künstlerischer Nachlass, bestehend aus 60.000 Fotonegativen, in einem schwedischen Banksafe entdeckt. Mit Coles geborgenen Bildern und Texten rekonstruiert der Film den Lebensweg eines engagierten und bahnbrechenden Künstlers, dessen Werk von der Wut über das Schweigen im Angesicht der Schrecken des Apartheid-Regimes beseelt ist.
Dienstag, 10. Juni, 20:00 Uhr |
Zentraler Treffpunkt für Konsumenten & Produzenten experimenteller Musik, www.hoerbar-ev.de
special Programm @Blurred Edges 2025
Mittwoch, 11. Juni, 20:00 Uhr Duo Kimmig / Ulher | |
Mittwoch, 18. Juni, 20:00 Uhr Burkhard Beins / fngr fuia | |
Mittwoch, 25. Juni, 18:00 Uhr Xyramat und Udo Dettman | |
Mittwoch, 25. Juni, 20:00 Uhr Dont tell it | |
Freitag, 27. Juni, 20:00 Uhr Bromp Treb / Nicola L. Hein | |
Samstag, 28. Juni, 20:00 Uhr Barbara Togander / María Cervelló Llorca |
IT/TR/ES, 1997, 95 Min., OmU, digital
Regie: Ferzan Özpetek
Darsteller*innen: Alessandro Gassmann, Halil Ergün
Der römische Innenarchitekt Francesco erbt von seiner Tante ein altes Hamam in Istanbul und beschließt, das Gebäude zu renovieren. Hilfe bekommt er von Mehmet, der ihn auch in die Geheimnisse der Hamam-Kultur einführt und ihm dabei auch körperlich immer näherkommt. Regisseur Ferzan Özpetek (WDie Ahnungslosen") nutzt die homoerotische und höchst sinnliche Atmosphäre türkischer Bäder und den Zauber der Metropole am Bosporus, um in verführerischen Bildern von einem sexuellen und kulturellen Erwachen zu erzählen - und vom Eintauchen in eine einzigartige, faszinierende Welt. (nach www.Salzgeber.de)
Samstag, 14. Juni, 22:00 Uhr | reservieren |
US, 1981, 100 Min., OmeU, digital, mit X, CIRCLE JERKS, BLACK FLAG, FEAR, CATHOLIC DISCIPLINE, GERMS AND ALICE BAG BAND
Regie: Penelope Spheeris
Der erste Teil der Trilogie taucht in die Welt des Punkrock L.A.s ein, bevor dieser als tot erklärt wurde. Es kommen deren Produzent*innen (Bands), Promoter*innen (Clubbesitzer*innen, Musikkritiker*innen) und Rezipient*innen (Fans) zu Wort, wodurch sich ein umfassendes Bild der lokalen Szene zeichnet. Darüber hinaus gibt sie Einblick in eine Jugendkultur, die die damalige Gesellschaft in Angst und Schrecken versetzte.
Sonntag, 15. Juni, 19:00 Uhr | reservieren |
Sonntag, 22. Juni, 19:00 Uhr | reservieren |
1988, US, 93 Min., OmeU, digital, mit Alice Cooper, Ozzy Osbourne, Steven Tyler, MEGADETH, LONDON, ODIN, FASTER PUSSYCAT, LIZZY BORDEN, SEDUCE
Regie: Penelope Spheeris
Teil zwei taucht ein in die Welt des Heavy Metal, der Mitte der 1980er Jahre das Nachtleben L.A.s übernahm. Auch hier ging es ähnlich grenzüberschreitend zu. Der große Unterschied: das Geld. Die neuen Größen schwelgen im materiellen Überfluss, genauso wie im eigenen Ego.
Donnerstag, 19. Juni, 20:00 Uhr | reservieren |
Donnerstag, 26. Juni, 20:00 Uhr | reservieren |
US, 1998, 86 Min., OmeU, digital, mit FINAL CONFLICT, NAKED AGGRESSION, LITMUS GREEN, THE RESISTANCE
Regie: Penelope Spheeris
Im Fokus des letzten Teils steht ein soziales Problem L.A.s der 1990er: auf der Straße lebende Kinder, die von zuhause weggelaufen sind, sogenannte Gutter Punks. "No Future" bekommt hier ein nihilistisches Gesicht. Gewalt und Drogenkonsum beherrschten die Szene. Weil das zu deprimierend war, wurde der Film fast nie gezeigt.
Samstag, 21. Juni, 20:00 Uhr | reservieren |
Sonntag, 29. Juni, 19:00 Uhr | reservieren |
Regie: Juris Podnieks
Mit einem Vorfilm über Punks in Hamburg 1982
Aus dem Archiv und mit einer Einführung von Soyuz Apollo.
Wir haben es hier weder mit dem sprichwörtlichen Untergang, noch mit dem Abendland zu tun, sondern mit dem realen Niedergang der Sowjetunion. Tod und Verfall schweben über diesem Film. Es ist, als würden wir dem Verwesungsprozess eines kollektiven Organismus' zuschauen, der vielstimmig über seine hoffnungslose Lage reflektiert. UdSSR 1986: 150 Jugendliche haben nach einem Konzert in Lettland zwei Eisenbahnwaggons demoliert. Einige von ihnen stehen nun vor Gericht, um als abschreckendes Beispiel für die Sittenlosigkeit von Glasnost und Perestroika herzuhalten. Ihnen nimmt sich der Film an. Vorurteilsfrei porträtiert er Jugendliche zwischen Punk, Afghanistan-Trauma, Drogensucht, Tschernobyl und Hare Krishna. Er fragt nach ihren Träumen, Idealen und Perspektiven. Die Antworten darauf sind präzise formuliert und niederschmetternd in ihrer Konsequenz. Der Regisseur hat damit ein differenziertes Zeitdokument geschaffen über das Aufbegehren und die
Enttäuschung einer Generation während des Verfalls der sowjetischen Gesellschaft.
Im Vorfilm begeben wir uns an den Spritzenplatz in Ottensen von 1982. Auch dort sprechen die Punks von sich und ihrer Situation. Ihre Ausführungen sind jedoch weitaus unpräziser, und es scheint auch noch die ein oder andere Perspektive zu geben.
Samstag, 21. Juni, 22:00 Uhr | reservieren |
US/SE, 2019, 171 Min., OmU, digital
Regie: Ari Aster
Darsteller*innen: Florence Pugh, Jack Reynor, Will Poulter
Pünktlich zur Sommersonnenwende zeigen wir Ari Asters sonnig-schaurigen Horrorfilm über die traumatisierte Dani, die mit einer Gruppe von Freund*innen eine heidnische Kommune in Schweden besucht. Doch die antiken Bräuche stellen sich als weitaus extremer heraus als erwartet.
Samstag, 21. Juni, 23:59 Uhr | reservieren |
IL, 2020, 97 Min., OmU, digital
Regie: Vanessa Lapa
Albert Speer war einer der engsten Vertrauten Hitlers. Unter seiner Leitung als Architekt sollte Berlin zur Welthauptstadt Germania umgebaut werden, und als Reichsminister für Bewaffnung und Munition verfügte er über 12 Millionen Zwangsarbeiter:innen. 1969 veröffentlicht Speer seine Biographie "Erinnerungen", die ein Bestseller wird und 1971 von Paramount Pictures verfilmt werden soll. Mit dem Autor Andrew Birkin arbeitet Speer über Monate am Drehbuch - und an seinem Mythos als 'guter Nazi'. Die dabei entstandenen Tonaufnahmen führt Vanessa Lapas Film mit Archivaufnahmen von Speer vor, während und nach der Naziherrschaft zusammen.
Dienstag, 24. Juni, 20:00 Uhr | reservieren |