Im Mai begeben wir uns auf Spurensuche, um verschiedenste Dinge zum Vorschein zu bringen: Haltungen, (Lebens-)Realitäten, Wünsche und Antworten auf existentielle Fragen, wie in der Fortsetzung der Werkschau von und mit der Filmemacherin Kristina Konrad. Mit den Fotografinnen Vivian Meier und Martha Cooper streifen wir durch die Straßen New Yorks und Chicagos. Wir bergen subversive Filmkunst der österreichischen Künstlerin Friederike Pezold (Pezoldo) und vertiefen - in der ersten Werkschau ihrer Arbeiten in Deutschland - mit ihr unser Sehen, um neue Blicke auf die Welt zu gewinnen. Auch bei den Arbeiten, die von joon film produziert sind, geht es um Rhythmen und Blicke, die uns gleichsam mitziehen in einen eigenen Kosmos des Erkundens und Begutachtens. Treibenlassen ist gewünscht und erlaubt...
Donnerstag, 01.05. |
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Samstag, 03.05. |
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Sonntag, 04.05. |
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Mittwoch, 07.05. |
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Donnerstag, 08.05. |
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Samstag, 10.05. |
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Sonntag, 11.05. |
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Dienstag, 13.05. |
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Donnerstag, 15.05. |
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Samstag, 17.05. |
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Sonntag, 18.05. |
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Mittwoch, 21.05. |
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Donnerstag, 22.05. |
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Samstag, 24.05. |
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Sonntag, 25.05. |
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Dienstag, 27.05. |
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Mittwoch, 28.05. |
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Donnerstag, 29.05. |
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Samstag, 31.05. |
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Sonntag, 01.06. |
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Regie: Matthew Rankin
Darsteller*innen: Rojina Esmaeili, Danielle Fichaud, Sobhan Javadi, Pirouz Nemati
In einer sonderbaren Zwischenzone zwischen Teheran und Winnipeg kreuzen sich die Schicksale verschiedener Charaktere auf mysteriöse Weise. Die Grundschüler Negin und Nazgol entdecken eine im Eis eingefrorene Geldsumme und versuchen, sie zu bergen. Massoud führt verwirrte Touristen durch Winnipeg, während Matthew seinen Job in Québec kündigt und sich auf eine rätselhafte Reise zu seiner Mutter begibt. Raum, Zeit und Identitäten vermischen sich zu einer surrealen Komödie.
Der Film gewann auf dem Filmfestival Hamburg den Arthouse Cinema Award.
Donnerstag, 01. Mai, 20:00 Uhr | reservieren |
Samstag, 03. Mai, 20:00 Uhr | reservieren |
Sonntag, 04. Mai, 20:00 Uhr | reservieren |
DE/GB/US, 2015, 119 Min., DCP, OmU
Regie: Tom Hooper
Darsteller*innen: Eddie Redmayne, Alicia Vikander, Amber Heard, Sebastian Koch
Tom Hoopers Spielfilm ist an die Lebensgeschichte der Malerin Lili Elbe angelehnt, die sich 1930 als eine der ersten Personen in Deutschland einer "geschlechtsangleichenden" Operation unterzog.
Als der dänische Maler Einar Wegener seiner Frau aushilfsweise als weibliche Person Modell sitzt, findet er Gefallen an der Rolle und entdeckt seine lang verborgene weibliche Seite wieder. Diese lässt ihn nicht mehr los, und unter dem Namen "Lili" präsentiert er sich auch öffentlich als Frau. Wegen der dabei entstehenden Spannungen in der Beziehung sucht Lili Rat bei verschiedenen Ärzten. Sie entgeht nur knapp einer Zwangspsychiatrisierung, wendet sich u.a. an Magnus Hirschfeld in Berlin und unterzieht sich mehreren bisher unerprobten, riskanten Operationen in Berlin und Dresden. Bei der letzten Operation stirbt Lili Elbe an den Komplikationen.
Einfühlsam und ohne Voyeurismus wird diese Geschichte, die in den 1930er Jahren international Aufmerksamkeit erregte, erzählt. Lili Elbe wird sowohl von Trans- als auch von Interpersonen als Ahnin angesehen.
Samstag, 03. Mai, 22:00 Uhr | reservieren |
Zentraler Treffpunkt für experimentelle Musik
Hörbarkonzerte: Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
* Mi 07.05. Adrian Thieß / Birgit Ulher & Frauke Aulbert / Mahakit Mahaniranon & Jan Wegmann
* Mi 21.05. Bald Bald Trio
* Mi 28.05. Ecollective Ensemble mit Mai Linh Dang, Julia Langenbucher, Carmen Kleykens Vidal, Martín Zamorano, Danica Hobden & Joshua Weiß
Mittwoch, 07. Mai, 20:00 Uhr Adrian Thiess / Birgit Ulher & Frauke Aulbert / Mahakit Mahaniranon & Jan Wegmann | reservieren |
Mittwoch, 21. Mai, 20:00 Uhr Bald Bald Trio | reservieren |
Mittwoch, 28. Mai, 20:00 Uhr Ecollective Ensemble mit Mai Linh Dang, Julia Langenbucher, Carmen Kleykens Vidal, Martín Zamorano, Danica Hobden & Joshua Weiß | reservieren |
Regie: Mary Harron
Darsteller*innen: Christian Bale, Willem Dafoe, Jared Leto, Chloe Sevigny
Vor 25 Jahren hat Mary Harron den Roman von Bret Easton Ellis verfilmt. Ihre blutige Satire über die Abgründe von Kapitalismus und toxischer Männlichkeit hat bis heute leider nichts an Relevanz verloren.
Donnerstag, 08. Mai, 20:00 Uhr | reservieren |
Sonntag, 18. Mai, 18:00 Uhr | reservieren |
DE, 2000, 83 Min., Span./Dt. OmeU
Regie: Kristina Konrad
Maria Barhoum und Inge Viett würden sich nicht kennen, wenn es diesen Film nicht gäbe. Haben ihre Leben als Widerstandskämpferinnen doch auf zwei Kontinenten unter gänzlich verschiedenen Voraussetzungen stattgefunden. Die eine als Teil der Student:innenbewegung in Uruguay, die nach Argentinien fliehen musste; die andere in Westdeutschland, die für die Bewegung 2. Juni, später dann für die RAF, Anschläge geplant und verübt hat. Als sie sich auf einer Reise nach Kuba begegnen, ist ein Austausch höchstens in einem stillschweigenden Einverständnis, einer stummen Anerkennung zu spüren, weil die eine Spanisch und die andere Deutsch spricht. Doch nutzt Kristina Konrad den Film "Große Freiheit Kleine Freiheit" dazu, ein Gespräch aufzuspannen, das die schlichte Gegenüberstellung zweier Porträts übersteigt: Bedeutet es, aufgegeben zu haben, wenn man sich heute auf sich selbst zurückzieht? War und ist ein bewaffneter Widerstand legitim? Wie geht man mit den eigenen Irrtümern einer verabsolutierenden Ideologie um? Dass es ein Auflehnen gegen eine von Männern gemachte und ausgebeutete Welt war, bleibt ihnen dennoch als hartnäckige Überzeugung. Auch wenn der Kampf, mit dem sie dafür in aller Radikalität eingetreten sind, vergeblich war. Diesen Raum des Nachdenkens gibt es, weil Kristina Konrad diese parallelen Leben vereint.
zu Gast ist Kristina Konrad
Kristina Konrad Werkschau: Samstag, 10. Mai, 19:30 Uhr | reservieren |
CH/NI, 1986, 78 Min., Span. OmeU
Regie: Gabrielle Baur & Kristina Konrad
Im Jahr 1986, sieben Jahre nach der sandinistischen Revolution, fahren die beiden Filmemacherinnen nach Nicaragua, das sich im Umbruch befindet. Im kleinen Bergdorf Regadio sprechen sie vor allem mit den Frauen und Müttern, die in den Bergen die Revolution gegen die "Contras" verteidigen. Im Angesicht der gerade bekämpften Somoza-Diktatur liegt ihr Fokus nun vor allem auf der Veränderung der tief machistisch geprägten Gesellschaft. Mutig, analytisch scharf und dennoch geprägt vom Glauben an Solidarität und der Hoffnung auf eine gerechtere Zukunft strahlt "Cada Día Historia" als wichtiges Zeugnis in unsere jetzige Zeit.
zu Gast ist Kristina Konrad
Kristina Konrad Werkschau: Samstag, 10. Mai, 22:00 Uhr | reservieren |
DE/UY, 2018, 237 Min., Span. OmeU
Regie: Kristina Konrad
Uruguay Ende der 1980er-Jahre. Die Militärdiktatur ist gerade zu Ende gegangen, es gibt eine Aufbruchsstimmung in eine menschlichere, demokratische Zukunft. Kristina Konrad lebt zu jener Zeit in Montevideo und begibt sich mit der Kamera und zwei Kolleginnen auf die Straße, befragt Menschen nach ihrem Verständnis von Freiheit, Frieden, Demokratie und ihrer Meinung zu einem anstehenden Referendum pro oder contra Amnestie für die Täter der ehemaligen Diktatur. Der Film nimmt sich Zeit, ebenso wie praktizierte Demokratie Zeit braucht, Diskussionen erfordert und auch das Aushalten von Ambivalenzen und Widersprüche nötig macht. Wie alle Filme von Kristina Konrad ist auch der vierstündige "Unas preguntas" geprägt von einer Zugewandtheit, einem engagierten und geduldigen Zuhören. Die Aktualität der Diskurse und Probleme ist heute, fast vierzig Jahre später, so erschreckend wie lehrreich. Egal, wie das Referendum am Ende ausgeht - es ist etwas gewonnen. Auch für die Zuschauenden, die sich einlassen auf dieses erstaunlich kurzweilige, filmische politische Erlebnis!
zu Gast sind Kristina Konrad & René Frölke
Kristina Konrad Werkschau: Sonntag, 11. Mai, 17:00 Uhr | reservieren |
US, 2019, 82 Min., digital, OmU
Regie: Selina Miles
Es beginnt im Jahr 1946, mit ihrer ersten Kamera. Rausgehen, um Fotos zu machen. Darum geht es schon damals, als sie mit ihrem Vater umherzieht. Ab den 1970er Jahren arbeitet Martha Cooper als Fotografin in New York. Sie macht dort Bilder von Menschen in ihren Vierteln. Und mittendrin Jugendliche, die ihre Namen malen. Tags, kleine Pieces oder Wholecars, Graffiti ist überall. Mit ihrer Kamera hält Martha alles fest und schafft ein einzigartiges Archiv. 1984 veröffentlicht sie eines der bedeutendsten (sowie meistgeklauten und -kopierten) Bücher der Graffiti-Geschichte: Subway Art. Und ja, sie fotografiert noch immer. Flott erzählte Würdigung einer umtriebigen Pionierin.
Dienstag, 13. Mai, 20:00 Uhr | reservieren |
AT, 2022, 75 Min., DCP, ohne Dialog
Regie: Friederike Pezold (Pezoldo)
Revolutionär kämpfen die Augen für eine neue Weltanschauung und gegen die herrschenden Missstände! Sie verändern die Welt durch eine neue Sehweise. Eine radikale Meditation, die dem Blick mehr Zeit, mehr Raum, mehr Stille gibt. Die Blick-Pausen lassen uns Zeit, die Gedanken zu ordnen und neu auszurichten.
Werkschau: Friederike Pezold: Donnerstag, 15. Mai, 20:00 Uhr | reservieren |
Werkschau: Friederike Pezold: Samstag, 31. Mai, 20:00 Uhr | reservieren |
AT, 1979, 78 Min., digital, ohne Dialog
Regie: Friederike Pezold (Pezoldo)
Ein äußerst radikaler Film, der entdeckt werden will und viele neue Erfahrungen in sich birgt. Mit einer Videokamera beobachtet die Filmemacherin Stück für Stück ihren Körper. Konkret und Abstrakt verändert sich die Perspektive von Einstellung zu Einstellung.
Werkschau: Friederike Pezold: Samstag, 17. Mai, 20:00 Uhr | reservieren |
Werkschau: Friederike Pezold: Samstag, 31. Mai, 22:00 Uhr | reservieren |
Regie: Friederike Pezold (Pezoldo)
Darsteller*innen: Ebba Jahn, Hildegard Westbeld, Elfi Mikesch, Friederike Pezold (Pezoldo)
Spielfilm, Performance, Experimentalfilm - "Canale Grande" erwehrt sich konkreten Zuschreibungen. Genau wie die Protagonistin mal Punk, mal Lady oder Avantgarde. Die subversiven und humorvollen Ideen lassen eine höchst persönliche Form der Bildgestaltung und Bildbetrachtung entstehen.
Werkschau: Friederike Pezold: Samstag, 17. Mai, 22:00 Uhr | reservieren |
Werkschau: Friederike Pezold: Donnerstag, 29. Mai, 20:00 Uhr | reservieren |
DE, 2024, 89 Min., DCP, OmU und OmeU
Regie: Rene Frölke
Musik: Tessa Weigner
Darsteller*innen: Tessa Weigner, Nicolas Allen, Gladys Weigner, Jolly Lolly
Statt die Geschichte eines untergegangenen Verlagshauses und seiner Bücher zu erzählen, gräbt sich der neue Film von René Frölke durch dessen Hinterlassenschaften. Eine Spurensuche im Archiv, eine Geschichte der Wissens- und Zeichenproduktion. Auffinden und Begutachten, doch nicht Bewerten, denn jedes noch so kleine Fragment hat seinen eigenen, besonderen Wert. Eine Zeitkapsel, in der wir entlang des Flüchtigen im Rhythmus der Musik der Protagonistin treiben.
Do 22.05. 20:00 Uhr (OmeU), mit Gästen
So 25.05. 18:00 Uhr (OmU)
joon film: Donnerstag, 22. Mai, 20:00 Uhr OmeU, mit Gast | reservieren |
joon film: Sonntag, 25. Mai, 18:00 Uhr OmU | reservieren |
FÜHRUNG
DE 2011, 38 Min., OmU, digital, Regie: René Frölke, mit Peter Weibel, Peter Sloterdijk, Kilian Kretschmer, Horst Köhler
Im Oktober des Jahres 2008, auf dem Höhepunkt einer Wirtschaftskrise, besucht der höchste Mann des Staates eine Kunsthochschule. Ein Zeitdokument.
DER WIND NIMMT DIE MIT
DE 2023, 25 Min.,OmeU, DCP, Regie: Ann Carolin Renninger, mit Rovin Papperitz, Maria Trendelkamp
Ein kleiner Junge und eine ältere Frau teilen ihre Sicht auf die Welt, das Radio berichtet vom Krieg und zwischen mikroskopisch kleinen Wesen und dem Alter des Universums werden die Dinge des Lebens auf wundersame Weise neu ins Verhältnis gesetzt.
Mit Gästen.
joon film: Samstag, 24. Mai, 20:00 Uhr | reservieren |
Regie: Ann Carolin Renninger, René Frölke
Darsteller*innen: Willi Detert
Beobachten, Nachdenken und den Dingen ihre Zeit geben. Protagonist und Film bewegen sich in ähnlichem Tempo durch die alltäglichen Gegebenheiten und weit zurückliegende Erlebnisse. Es passiert nicht viel, doch gerade die Abwesenheit lenkt unseren Blick auf das Leben. Die auf grobkörnigem Super-8 und 16 mm-Filmmaterial eingefangenen Miniaturen erzählen mit einer eigenen haptischen Sinnlichkeit von der Vergänglichkeit. Aber auch von einer fast vergessenen Geduld, von einem ungewohnten Rhythmus, in dem das Leben - und ebenso der Film - vorbeizieht.
Sa 24.05. 22:00 Uhr, mit Gästen / So 01.06. 18:00 Uhr
joon film: Samstag, 24. Mai, 22:00 Uhr mit Gästen | reservieren |
joon film: Sonntag, 01. Juni, 20:00 Uhr | reservieren |
73 Min., digital
Regie: John Maloof, Charlie Siskel
Vivian Maier lebt in den 1950er und 1960er Jahre als Nanny in Chicago und New York. Sie gilt als exzentrische Frau, die nie ohne ihre Kamera das Haus verlässt. Mit den in ihre Obhut gegebenen Kindern unternimmt sie Streifzüge in die Teile der Stadt, in der die weniger Privilegierten leben. Zahlreiche ihrer Fotos zeigen Menschen in einem zufälligen, aber höchst berührenden Moment. Der Nachwelt überlässt Vivian Maier über 100.000 Fotonegative und ein Rätsel: Wer war diese talentierte Frau? Anhand von Interviews und vielen faszinierenden Fotografien begibt sich der Film auf Spurensuche.
Dienstag, 27. Mai, 20:00 Uhr | reservieren |
Regie: Mamoru Oshii
Darsteller*innen: Atsuko Tanaka, Akio Otsuka, Koichi Yamadera
Cyborgs, KI und ein mysteriöser Hacker: Der legendäre Cyberpunk-Anime feiert seinen 30. Geburtstag - wir zeigen den Film, der nicht nur die "Matrix"-Reihe entscheidend geprägt hat.
Samstag, 31. Mai, 23:59 Uhr | reservieren |